"Däbbele, an Fuchs isch's quest"

Berthold Schuldt erzählte:
Wiederum saß ich mit anderen Steinhauern im "Goldenen Löwen". Schrempp-Printz-Bier gab es im Ausschank.
Wir plauderten über dies und jenes, unter anderem auch über unsere finanziellen Probleme.
Im Sommerhalbjahr hatten wir wohl etwas mehr Geld im Portemonnaie. Da reichte es der Familie sogar für ein Pfund vom Stich, aber im Winter nur für 10 Pfennig Grieben, weil da die Arbeit im Steinbruch auf Abraumarbeiten beschränkt werden musste.
Aber ob Sommer oder Winter: für ein oder zwei Bier reichte es immer, manchmal sogar für mehr.
Als dies wiederum einmal der Fall gewesen war, kam ich morgens zu spät zu meiner Arbeit in den Mühlbacher Steinbruch. Auf die Vorhaltungen meines Meisters gab ich ihm folgende Antwort: "Der Atem", sagte ich, "stockt mir jetzt noch in der Brust. Im Effelderich-Wald stand ich plötzlich zwei wilden Tieren gegenüber. Zuerst wollte ich mich im Galopp davonmachen, doch dann versuchte ich, die wilden Tiere mit meinem Stock zu vertreiben, was mir aber misslungen ist. Die Rettung war schließlich mein Stock, den ich dem Bären in den Rachen gestoßen habe".
Zweifelnd sah mich der Meister an. Ein Bär im Effelderich-Wald?
Da mußte ich doch kleinlaut zugeben: "Däbbele, glab's net, an Fuchs isch's quest."

 

 


 

 

 

                Zeichnung: Kurt Moser