Nostalgische Klassenfahrt der 9d nach Toblach im Jahre 2000

 
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Um 6.45 Uhr MEZ trafen sich die ersten Reiselustigen in Adelshofen beim Lammplatz. Mit Koffern und Reisetaschen beladen warteten in der Kälte bis Erwin mit seinem modernen Reisebus eintraf. Gepäck, Würste und Passagiere wurden eingeladen und ab gings nach Richen, wo der größte Teil der 20 Mitfahrer stand. Schweifi lud Kartons mit Brötchen, Brezeln und Butter ein, während Lissy Sektflaschen im Kühlschrank vorne beim Fahrer verstaute. Mit Küßchen, Umarmungen und Händedruck fand die allgemeine Begrüßung statt. Punkt 7.27 Uhr starteten wir in Richtung Toblach. Erwin hielt die erste Rede. Er klärte uns auf was wir im Bus zu tun und zu lassen hatten: Nicht rauchen, im Gang nicht Tarzan spielen und bei Bedarf Spucktüten benutzen. Danach gab er das Mikrophon an unseren ehemaligen Klassensprecher Dieter weiter. Dieser hielt kurzen Rückblick von der Planung bis zur Verwirklichung der Klassenfahrt. Ferner begrüßte er unseren Klassenlehrer a.D., der sich noch einmal mit uns auf Klassenfahrt traute. Kurz darauf folgte der Ansturm auf Erwins Buskühlschrank. Sektkorken knallten, Bierflaschen wurden geöffnet und die buseigene Kaffeemaschine lief heiß. Der Kaffee wurde gespendet von Erwin. Nachdem der ärgste Durst gelöscht war, kam der Magen zu seinem Recht. Mit heißen Würsten, ebenfalls im buseigenen Kocher warmgemacht; und Butterbrezeln stillten wir unseren Hunger. Um 9.15 Uhr mußte Erwin auf dringendem Wunsch der Raucher und Konfirmandenblasenbesitzer eine viertelstündige Rast einlegen. Die größere Ruhepause für den Busfahrer wurde von 10.30 bis 11.15 Uhr am Allgäuer Tor eingelegt. Stimmungskanonen im Bus waren Anton aus Tirol und Gabi Gruidl, die Anton mit hitparadenverdächtigen Jauchzern unterstützte. Allerdings zeigte dieser stimmtungsgewaltiger Einsatz am nächsten Tag erste Nebenerscheinungen in Form von Heiserkeit . Zwischendurch ergriff Dieter das Mikrophon und las aus Uwes Protokollheft vom Landschulheimaufenthalt 79 vor. Andere
 

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zeigten mitgenommene Bilder aus dieser Zeit. Gegen 12.15 Uhr überfuhren wir die Grenze nach Österreich. 15 Minuten später fuhren wir an der Zugspitze vorbei, die sich leider in Nebel hüllte. Die nächste größere Pause fand von 13.30 bis 13.50 Uhr auf der Hollinger Raststätte statt. Über das Wetter an diesem Tag brauchte man nicht viel zu sagen, nur: Es regnete den ganzen Tag nur einmal! Nun kurz einige Daten: 14.10 Uhr Fahrt über die höchste Autobahnbrücke Europas. 14.15 Uhr darf Erwin zum ersten mal seine Geldbörse an eine Mautstelle öffnen. 14.33 Uhr Einreise nach Italien. 15.00 Uhr: Wir sehen zum ersten mal den Namen Toblach auf einem Straßenschild. Kurz darauf herrschte Trauerstimmung im Bus (nur bei den männlichen Mitfahren): Das Bier im Kühlschrank war alle. Aber die Entschädigung folgt gegen 16.00 Uhr: Ankunft im Vier- Sterne-Hotel Santer. Nach der Aufteilung der Zimmer hatte man die Zeit bis 19.30 Uhr zur freien Verfügung. Der größte Teil marschierte mit Sieghard zum Landschulheim, das wie frisch renoviert vor uns im Regen auftauchte. Die Besitzerin war anwesend und Charmeur Dieter gelang es, ihr zwei Schnäpse ( für 14 Personen) abzuschmeicheln. Nach dieser Aufwärmung, für Dieter, marschierten wir den Waldweg zum Toblacher See. Einiges hatte sich verändert in Form von Parkplätzen, Häusern usw. Da es ständig weiter regnete, gingen wir zurück zum Hotel. Schwimmbad, Sauna, Dampfbad, Whirlpool und Hotelbar lockten. Gegen 19.30 Uhr traf man sich frisch geduscht, lackiert und angepinselt im Speisesaal. Nachdem man sich am Salatbüffet die Teller gefüllt hatte, suchte man sich einen Sitzplatz. Ein lukullisches 5 Gänge-Menu folgte. Wenn man auch auf der Speisekarte nicht alle Gänge kannte, ließ man heute die Regel: "Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht" außer acht. Das Essen zog sich bis 21.15 Uhr hin. Trinken konnte jeder bestellen, was er wollte, z.B. Wein, Bier, Säfte oder Mineralwasser. Anschließend wurde die hoteleigene Bar aufgesucht und verschiedene Cocktails ausprobiert. Den größten Teil zog es bald zu einem Pub, das in der nähe des Bahnhofes lag.

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Die Zurückgebliebenen unterhielten sich bis nach Mitternacht an der Bar. Die anderen kamen gegen 1.30 Uhr ins Hotel zurück, weil der Pubbesitzer durch Stühle hochstellen diskret darauf hinwies, daß er Feierabend machen wollte. Nach einem erholsamen Schlaf sahen wir am nächsten Morgen schockiert aus den Fenstern. Während der Nacht hatte es einige Zentimeter hohen Schnee hingelegt, und es schneite fleißig weiter. Um 8.00 Uhr trafen die ersten im Speisezimmer ein. An dem Frühstücksbüffet konnte sich jeder gut und reichlich selbst bedienen. Gegen 9.00 Uhr trafen dann endlich die Nachzügler Lissy, Ute und Gabi ein. Eine Fahrt nach Bruneck gegen 10.00 Uhr stand auf dem Programm. In Bruneck lag kein Schnee mehr, da es 200 m tiefer als Toblach liegt. Bis 13.00 Uhr hatte man zur freien Verfügung, die die meisten zu einem Einkaufsbummel nutzen. Zurück im Hotel suchten die Wagemutigsten wärmende und wasserdichte Hüllen und Schuhe zusammen, um sich in eine Schneewanderung zu stürzen. Der Rest ging nach Toblach hinein, um eine Pizzeria oder ein Cafe zu suchen. Fast alle kehrten mit nassen Gliedern zurück, und der Kachelofen im Foyer erfreute sich großer Beliebtheit. Um eine Erkältung vorzubeugen, wurde schwitzend sauniert und gedampft. Macher wärmte sich lieber mit diversen Getränken an der Hotelbar von innen. Nach dem vorzüglichen langen Abendessen beschloß man, im Hotel zu bleiben, da es draußen lustig weiterschneite. Um den Kachelofen befanden sich lauschige Ecken, die sogleich in Beschlag genommen wurden. Die nette Bedienung hatte alle Hände voll zu tun, um uns mit alkoholischen und antialkoholischen Getränken zu versorgen. Gabi hatte es sich neben Erwin gemütlich gemacht und sich an seinen Bauch gekuschelt. Ihre Stimme hörte sich noch rauer an wie die von Bonnie Tyler. Erinnerungen an die Schulzeit wurden aufgefrischt. Zigarrenstumpen machten die Runde. Gegen 1.00 Uhr machte die Bedienung Schluß. Auch hatten sich diverse Gäste über den Lärm unter Ihren Zimmern beschwert. So suchten wir notgedrungen unsere Zimmer auf, wobei einige die Zimmernummern verwechselten. Alles weitere kehren wir unter den Teppich. Für eingefleischte Formel 1 Fans war gegen 7.30 Uhr die Nacht zu ende. Schumi belohnte sie dafür mit seinem Sieg, der ihn schon
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vorzeitig zum Weltmeister machte. Nach dem Frühstück beglichen wir unsere Getränkerechnungen an der Rezeption, die je nach Durst zwischen 40,00 DM und 180,00 DM lagen. Erwin machte inzwischen Frühsport in Form von "Bus-Freischaufeln". Inge war auch noch nicht richtig fit, weil sie, als Steffi um ein Pflaster für Ihre Wasserblase am Fuße bat, ein Tesa Powerstrip ihr gab. Um 10.00 Uhr erfolgte, nach Einnahme diverser Reise? und Kopfschmerztabletten, die Fahrt zurück nach Haus. Leider mußten Utes kurze Hosen wegen der Wetterverhältnisse die ganze Zeit im Koffer bleiben. Schade! Im Gegensatz zur Herfahrt war die Heimfahrt ziemlich leise. Viele machten ein Nickerchen, auch Gabi, die nur flüstern konnte: "Sie vermisste Erwins Bauch, der ein gutes Kissen wäre." Je weiter wir uns von Toblach entfernten, desto besser wurde das Wetter. Innsbruck lag im Sonnenschein, als wir links daran vorbeifuhren. Gegen 12.20 Uhr bogen wir auf den kurvenreichen Fernpass ab. Am Fernpass-Hotel machten wir von 12.50 Uhr bis 13.15 Uhr die erste Pause. Um 14.15 Uhr hatte uns Deutschland wieder, obwohl Erwin meinte, Bayern sei für ihn noch Ausland. Um unseren Hunger zu stillen, wurde am Allgäuer Tor eine dreiviertel Stunde Rast eingelegt. Ca. 70 km vor Heilbronn köpften wir die letzten Sektflaschen. Auf dem Rasthof Wunnenstein wurde noch eine letzte Zigarettenpause gemacht. Dieter gab durchs Mikrophon bekannt, daß bei Jannis der Abschluß gemacht werde. Ein letztes Mal meldet sich Erwin zu Wort, hielt Rückblick über den Ausflug, bedankte sich auch fürs Trinkgeld und hoffte auf rege Beteiligung beim nächsten Trip in 5 Jahren. Dabei bot er sich auch wieder als Fahrer an. Als gegen 18.30 Uhr der Bus hielt, hatte sich der größte Teil entschlossen, noch zu Jannis zu gehen. Aber die meisten brachen gegen 21.00 Uhr auf. Das nächste Klassentreffen stand ja schon vor der Tür.
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