Deutsche Fürsten regierten ebenso absolutistisch (diktatorisch)
wie Ludwig XIV. in
Frankreich. Sie wollten die gleiche Pracht und die gleichen Schlösser
haben.
In Württemberg baute Herzog Eberhard Ludwig in Ludwigsburg ein
großes Schloß.
Später ließ er in Stuttgart noch das Neue Schloß errichten;
auch in Monrepos, Solitude
und Hohenheim wurden Schloßanlagen gebaut - alles auf Kosten
des notleidenden
Volkes.
Herzog Karl Eugen ließ sogar Tausende von jungen Männern
verhaften und
verpachtete oder verkaufte sie an fremde Fürsten. Die “Mietgebühren”
bzw. “Todes-
prämien” waren für jeden einzelnen Soldaten genau festgelegt.
Mit diesen Geldern
konnte er seine Schlösser unterhalten und seine wahnsinnigen Ausgaben
für Luxus und
Verschwendung decken. Wer sich wehrte oder dagegen protestierte, wurde
ohne
Gerichtsverhandlung im Kerker Hohenasperg eingesperrt.
Auch der Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach baute sich ein Lustschloß
mitten im
Hardtwald; ebenso ließ der pfälzische Kurfürst in Mannheim
ein großes Schloß bauen.
Die Menschen in den absolutistischen Staaten waren in abgegrenzte
Gruppen
eingeteilt (siehe Skizze). Die Bauern und Stadtbürger, die sowieso
nicht viel besaßen,
mußten die meisten Steuern bezahlen. Die Reichen - Adel und Hohe
Geistliche -
zahlten nur sehr wenig.